Geschichte des Vereins

Schon 1927 gruppierten sich junge Hambacher um Walter Scharfenberger zur Jugendkapelle Hambach, die im Heimatraum bei Veranstaltungen und kirchlichen Festen die musikalische Umrahmung bot. 

Ein besonderes Ereignis war die Teilnahme 1932 am Umzug zur Veranstaltung Hundert Jahre Hambacher Fest. Die Jugendkapelle Hambach trat dort zum ersten Mal in einheitlicher Kleidung auf.

Der zweite Weltkrieg brachte das Vereinsleben und die musikalischen Aktivitäten zum Stillstand. Erst 1948, als Isidor Schwarzwälder aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, begann das musikalische Leben in Hambach wieder zu erwachen. Von 1951 bis 1959 wurden zahlreiche junge Leute von Isidor Schwarzwälder, einem ehemaligen Militärmusiker und Multitalent, unterrichtet und spielten unter seinem Taktstock bei öffentlichen Auftritten und Konzerten.

Dann wurde es still um die Jugendkapelle. Die Interessen der Jugendlichen verlagerten sich auf andere Dinge, die Blasmusik wurde uninteressant.

Erst 1960 wurden wieder 6 junge Leute von Isidor Schwarzwälder unterrichtet.

Die ersten Proben fanden in einer eher ungewöhnlichen Umgebung statt: In der Abfüllhalle von Isidor Schwarzwälder, der von Hauptberuf eigentlich Winzer war, traf man sich und probte, auf Weinsteigen sitzend, die ersten kleinen Stücke.

Der ehemalige Ortsvorsteher von Hambach, Benno Zech, war zu dieser Zeit Lehrer an der Hambacher Volksschule. Er war schnell für den Gedanken einer Blaskapelle zu begeistern und so warb er in der Schule für den Musikunterricht bei Herrn Schwarzwälder. Eine weitere treibende Kraft, die kräftig an der Werbetrommel rührte, war Irmgard Mohr, die auch in der Nachbarschaft viele Freunde und Bekannte für die Idee einer kleinen Kapelle begeisternkonnte.

So kam es, dass 1962 plötzlich eine große Zahl junger Hambacher sich für die Blasmusik interessierten, zum Instrument griffen und von Isidor Schwarzwälder unterrichtet wurden. Die Proben konnten dank der Unterstützung von Benno Zech aus der Abfüllhalle in die Turnhalle der Dr. Albert-Finck-Schule verlegt werden.

Im August 1963 wurde dann die Kapelle der katholischen Jugend Hambach gegründet. Tatsächlich waren es überwiegend katholische Jugendliche, da die Schule damals noch in katholische und evangelische Klassen geteilt war. Da Benno Zech in der katholischen Abteilung unterrichtete, konzentrierte sich hier auch die Werbung um neue Mitglieder. Dennoch praktizierte die Kapelle schon früh den ökumenischen Gedanken, denn sie spielte sowohl bei katholischen als auch bei evangelischen Festen in den jeweiligenKirchen .

Einfach waren die ersten Jahre gewiss nicht, denn Noten und Instrumente waren teuer. Benno Zech sah nach einiger Zeit die Notwendigkeit, dieser doch eher lockeren Vereinigung einen festen Rahmen zu geben. Daher schlug er vor, einen Verein zu gründen, einen Vorstand zu wählen und eine Satzung zu erstellen und den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Die Gründungsversammlung fand am 29. Mai 1965 in der Gaststätte Maxburg statt.

Auf Vorschlag von Erich Knoll erhielt die Kapelle den Namen Kolpingskapelle Hambach. Das kleine s im Namen ist bereits in der Gründungsurkunde dokumentiert.

Zum ersten Vorstand des neugegründeten Vereins wurden gewählt:

  • 1. Vorsitzender Benno Zech
  • 2. Vorsitzender Josef Ehrhard Funk
  • Schriftführerin Irmgard Mohr
  • KassenverwalterFranz und Erna Buck
  • Beisitzer Albert Poh, Franz Gutting, Hugo Disson
  • Dirigent Isidor Schwarzwälder.

Der offizielle Eintrag ins Vereinsregister erfolgte am 28.Dez. 1965.

Nach der Gründung wurde die Kapelle eifriger Werbeträger für Hambach. Zahlreiche Auftritte im ersten Jahr machte sie im nahen und weiteren Umkreis bekannt. Im September 1966 wurde anlässlich der 1100-Jahrfeier des Weindorfes Hambach eines der ersten Rathaus-Serenadenkonzerte und ein Freundschaftskonzert in Diedesfeld (!!!) gegeben.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Orchesters war die Fusion der Kolpingskapelle mit der Stadtkapelle Neustadt. Im März des Jahres 1982 traten 60 der 120 der Mitglieder der Stadtkapelle der Kolpingskapelle bei und verstärkten damit die Musiker. Die Kapelle stand seitdem immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit.